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Die Schlange Schmerz


Die Schlange Schmerz

Postby Connie » Fri 31. Aug 2012, 19:37

Seelentod

Da kriecht sie wieder -
diese dunkle Schlange Schmerz
heraus aus längst verheilt geglaubten Wunden.
Bohrt sich durch Herz und Magen,
während sie sich lustvoll
durch die Eingeweide windet,
schnürt die Kehle zu.

Kein Schrei kann mehr entweichen.
Stille. Worte taumeln fort wie Träume.
Tränen gefrieren
-wieder einmal-
zu Eis
in dem die Seele sinkt
in tiefen, tiefen Schlaf.
Lächeln verwandelt sich erneut in Stein -
hart, unbeweglich, kalt.
Die Zeit verweht im Schatten wie sie's immer tat.

Weiß ich es nicht?
Hatt' ich vergessen,
das ich des roten Kämpfers Knappe bin
dem eines nicht erlaubt,
zu hoffen, was für mich verboten ist
da dies bestimmt mir war
vom Anbeginn der Tage?

Die Hoffnung stirbt vor meiner Zeit.
In Demut nehme ich die Strafe des Verrates
und schwöre kein erneutes Aufbegehr'n.
Lächelnd, marmorgleich.
Die Seele wieder gut verwahrt im Eis.
Die goldgerahmten Spiegel,
die für den Moment
ihr Bild so schön, so schön erstrahlen ließen
jetzt verhängt,
und dieses Mal für immer.

Vielleicht sollte man Schneewittchen einfach in ihrer seligen Traumlosigkeit
schlafen lassen, bis in alle Ewigkeit.

(Autor sich selbst z.Z. unbekannt)
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