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Gedanken über Liebe


Gedanken über Liebe

Postby Mike » Mon 23. Aug 2010, 06:23

Aus einer persönlichen Sache ist dieser (etwas sprunghafte und nicht ganz ausgereifte,denke ich)Gedankengang entstanden, den ich auch gerne mit anderen weiter diskutieren würde:

Liebe heisst nicht, an etwas zu "kleben", sondern sie erfordert auch manchmal Zeiten der Trennung und des eigenen Fortschreitens. Wenn Menschen sich lieben, sehnen sie sich nach einander, egal was da ist und was da kommt.
Dieser Sehnsucht zu widerstehen, ist nichts anderes, als sich kontrollieren zu lassen von den Konventionen und Begrenzungen, die wir mit unseren schlechten Erfahrungen gelernt haben.
Wir hätten dann wieder so viel gesammelt für einander, dass wir uns wieder viel zu erzählen hätten. Wir könnten uns mit anderen Menschen austauschen und das wie kleine Geschenke für den anderen mitnehmen, was wir an Neuem gesehen und erfahren hätten. Wir könnten uns überraschen mit den kleinen Dingen, die wir ganz im Stillen für den anderen getan haben (es gibt nichts Schlimmeres als sich nichts mehr zu sagen oder sich wunderbares zu zeigen zu haben).
Damit meine ich: Wer liebt, tut nichts, was er nicht im Grunde für den anderen tut. Das ist eine einfache Erkenntnis, die aber den meisten Menschen nicht bewusst ist und zu schwierig erscheint - das sollte es aber nicht, denn bewusst eingesetzt, kann man damit das wunderbare und so schöne der Liebe wirklich leben. Und das hat nichts mit Abhängigkeit zu tun, sondern mit tiefer Verbundenheit, mit Inspiration, Magie und einer tiefen Erkenntnis des Mensch seins. Und das bezieht sich nicht nur auf eine Liebesbeziehung zwischen Mann und Frau, sondern auf alle Beziehungen, die Menschen in Liebe untereinander und mit allem verbinden.
Wer liebt, denkt darüber nach, wer und wie der andere ist. Er kann sich begeistern für die Gedanken des anderen, die ihm vielleicht ganz neue Horizonte eröffnen. Und es ist egal dabei, ob es in diesem Falle die Liebe ist zu Eltern, Großeltern, Kindern, dem Partner oder vielleicht sogar die Liebe zu völlig fremden Menschen, Völkern oder Tieren und der Natur ist. Lieben heißt: Achten, verstehen wollen, auch das, was einem fremd erscheint, sich inspirieren lassen, etwas von sich selbst geben, was dem anderen Freude bereitet und es zu geben, ohne etwas anderes zu erwarten als das Gefühl eines glücklichen Augenblicks für den Beschenkten.
Würden alle Menschen diese einfache Erkenntnis leben - wir hätten eine gute und glückliche Welt.
Mir ist bewusst, das nicht jeder alles und jeden lieben kann und dass es auch negative Liebe zu destruktiven Dingen gibt. Das liegt an unserer Konditionierung, unseren eigenen Geistesinhalten und den Dingen, mit denen wir aufgewachsen sind. Ein Mann, der seine Frau schlägt, ist nicht mit diesem Gedanken geboren worden. Ein Diktator, der tausende von Menschen in den Tod schickt, hat dies nicht von seinem höheren Selbst mit auf den Weg bekommen. Ein Junge, der sich für die Naziideologie begeistert und auf Türken einprügelt, hat dies nicht in die Wiege gelegt bekommen.
Es sind die, die einen Menschen vom Beginn seines Lebens bis zu seinem Ende begleiten, die ihn zu dem werden lassen, was er letztlich ist. Und ab dem Moment, in dem wir die Wahl haben, dem Moment, wo wir meinen erwachsen und selbstverantwortlich zu sein, sind wir schon auf einem Weg - den die meisten Menschen aus Bequemlichkeit und Gedankenlosigkeit dann einfach weitergehen, ohne sich Gedanken darüber zu machen, ob es ein richtiger oder falscher Weg ist. Jetzt kann man noch darüber streiten, was denn ein richtiger oder falscher Weg ist. Und da ist meine Ansicht, dass jeder Weg, der von Liebe begleitet ist, von einer Liebe, die bedingungslos ist und Positives erzeugt, Wachstum, der nicht schadet und Inspiration, Erkenntnis des göttlichen Funkens in allem was lebt, die das Wunder des Lebens und die Magie in allem was existiert begreifen lässt - diese Liebe wird immer auf einen richtigen Weg führen, egal wie "klein" oder wie "breit" dieser Weg ist.
Eine liebende Mutter, die ihre Kinder zu liebenden Erwachsenen erzieht (Väter natürlich auch) und der ihre Familie alles bedeutet ist genauso auf dem "richtigen" Weg wie ein Missionar, der es sich zum Ziel gesetzt hat, Kinder und Arme vor dem Tod zu bewahren oder ein Politiker dessen höchstes Ziel ist eine solche Völkerverständigung zu erreichen, dass es nie wieder Krieg gibt.

Um über diese Dinge nachzudenken, braucht man manchmal die Trennung von dem, was man liebt. Man braucht "den Blick von außen". Das ist wie ein Spiegelbild. Wenn es für uns absolut klar wäre, wie wir "aussehen" und auf andere wirken, bräuchten wir keine Spiegel mehr. Aber wir brauchen ihn doch - weil wir uns sogar selbst mit Abstand betrachten müssen, um uns über uns selbst klar zu werden. Das gilt vielleicht nicht für alle Menschen (ein erleuchteter Einsiedler im Himalaya würde diese These wahrscheinlich verneinen) aber doch für die meisten von uns.
Und genauso brauchen wir manchmal das "Spiegelbild" dessen was wir lieben in unseren Gedanken, um uns danach sehnen zu können und um uns davon Inspirieren zu lassen. Was man liebt, darf nie Gewohnheit werden, sondern sollte immer neu entdeckt werden, und das geht manchmal nur aus der Entfernung, die einen erweiterten Blickwinkel ermöglicht, uns "das Ganze" wieder sehen lässt und unseren tiefsten Gedanken darüber Raum gibt.

Wenn man das umsetzen kann, ist man auf dem Weg, etwas für die Welt zu tun und sie im Positiven zu verändern. Leider ist die Welt nicht so, ich weiss. Menschen lieben Gewohnheiten und Rituale, weil sie dann nicht nachdenken und in irgend einer Form handeln müssen. Wer handelt, könnte etwas falsch machen - und auch das lieben Menschen: Verantwortung abzugeben, sogar für sich selbst. Warum das so ist, darüber haben sich Menschen, die anders gelebt haben schon seit Anbeginn der Zeiten Gedanken gemacht und sind immer noch nicht zu einem wirklichen Schluss gekommen.
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Re: Gedanken über Liebe

Postby Melanie » Tue 24. Aug 2010, 19:44

Wie kann ich jemanden lieben, wenn ich mich selbst nicht lieben kann.

Selbstliebe hört sich vieleicht wie Egoismus an, doch wie kann ich etwas ehrlich geben, wenn ich es selbst nicht annehmen kann. Wie kann ich ein Gefühl vermitteln, was ich selbst nicht wahrnehmen kann.

Eine einfache Übung um herauszufinden ob ich mich selbst lieben und akzeptieren kann:
Stelle dich vor einen Spiegel und sage zu dir selbst "Ich liebe mich" -so wie ich bin". Achte dabei auf deine Gefühle. Es können Gefühle z.B. Schuldgefühle,Wut,Angst,Verunsicherung oder andere hochkommen, die etwas über den Ursprung der fehlenden Selbstliebe sagen. Wenn man die Ursache entdeckt wird es möglich das Problem anzugehen. Nach und nach lehrnt man wieder sich zu akzeptieren, anzunehmen und zu lieben. Sich so zu lieben wie man ist mit allen Ecken und Kanten und wenn man zuerst nur den zweiten Zeh von rechts, ganz ok findet.

Wenn ich mich selbst Liebe, kommt meine Liebe auch ehrlich bei meinem Gegenüber an.

Liebe ist für mich, jemanden zu akzeptieren wie er ist, und ihn auf seinem Weg zu unterstützen wenn er es möchte. Die Verbundenheit zwischen einander wahrzunehmen. Lieben ohne etwas zurück zu erwarten.
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